Wechsel GKV in PKV einfach erklärt
Der Wechsel GKV in PKV ist ganz einfach erklärt.
Dennoch gibt es für Dich ein paar Tipps & Tricks für Dich mit auf den Weg, damit der Wechsel aus der GKV in die PKV klappt. Du erhältst zudem Tipps, wie Du die für Dich passende PKV findest, ohne Dir ein blaues Auge zu holen.
Neugierig? Dann erfährst Du wie der Wechsel aus der GKV in die PKV gelingt!
Wechsel GKV in PKV was ist zu beachten?
Beim Wechsel aus der GKV in die PKV sind ein paar Dinge zu beachten. Daher ist zunächst der Umstand zu prüfen, ob Du in der Lage bist von der GKV in die PKV zu wechseln. Das hört sich klar an, hängt aber von ein paar Dingen ab.
So ist neben dem Status als freiwillig versichertes GKV-Mitglied auch die Gesundheit ein wichtiger Punkt. Denn wenn nur wenn beide Punkte passen, klappt es auch mit dem Wechsel von der GKV in die PKV.
Voraussetzungen für einen Wechsel GKV in PKV
Die Voraussetzungen um von der GKV in die PKV wechseln zu können ist der Status als freiwillig versichertes GKV-Mitglied. Das sind bspw. alle Selbständigen, Freiberufler, Beamte, und Angestellte mit Verdienst über der Jahresarbeitsentgeltgrenze.
Wechsel GKV in PKV – Selbständige & Freiberufler
Der Wechsel GKV in PKV für Selbständige ist an keine bestimmte Höhe des Einkommens gebunden.
Dennoch findet bei der PVK neben der Prüfung der Gesundheit eine Prüfung der Tätigkeit und der Bonität statt. In Einzelfällen kann es notwendig werden, dass Nachweise wie bspw. ein Business-Plan bei einer Neugründung angefordert werden.
Wechsel GKV in PKV – Angestellte
Um den Wechsel von der GKV in die PKV für Angestellte durchführen zu können, gibt es einiges zu beachten.
Zum einen wird geprüft, seit wann die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) überschritten wird. Dann unterscheidet man drei Fälle wann und wie ein Wechsel von der GKV in die PKV möglich ist.
Die voraussichtliche JAEG des Jahres 2025 liegt bei 73.800 €.
JAEG bei Deinem Arbeitgeber schon länger überschritten
Du bist als Angestellter schon seit einigen Jahren freiwilliges Mitglied in der GKV und zahlst somit den Höchstbeitrag?
Dann kannst Du mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende von der GKV in die PKV wechseln. Liegt jedoch das Datum für einen möglichen Wechsel bereits im neuen Jahr, so musst Du für einen Wechsel in die PKV auch die JAEG des neuen Jahres mit Deinem Gehalt überschreiten.
JAEG bei Deinem Arbeitgeber erstmals überschritten
Du bist bei Deinem Arbeitgeber eine Weile angestellt und verdienst erstmals über der JAEG?
Dann kannst Du erst zum 01.01. des nächsten Jahres wechseln, sofern Du dann auch (hochgerechnet) über der JAEG des Folgejahres verdienst.
Arbeitgeberwechsel & Verdienst über JAEG
Falls Du Deinen Arbeitgeber wechselst und dort hochgerechnet über der JAEG des aktuellen Jahres verdienst, so kannst Du sofort mit Wechsel des Arbeitgebers von Deiner GKV in die PKV wechseln.
Bspw. bei Wechsel des Arbeitgebers zum 01.12. mit Verdienst von 6.000 € monatlich bei 13 Gehältern besteht sofortige Befreiungsmöglichkeit (sofern die JAEG des aktuellen Jahres überschritten wird). Es werden in diesem Fall nicht die 6.000 €, sondern die 78.000 €, somit das Gehalt hochgerechnet auf ein Jahr für die Versicherungsfreiheit berücksichtigt.
Wechsel GKV in PKV – Beamte
Einen Wechsel aus der GKV in die PKV können Beamte als freiwillige GKV-Mitglieder vornehmen.
Dabei ist der Wechsel mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende möglich. Zudem können Beamtenanwärter ab Beginn Ihrer Ausbildung in von der GKV in die PKV wechseln.
Wechsel GKV in PKV – Studenten
Als Student bist Du meist im Rahmen der Familienversicherung in GKV über Deine Eltern versichert. Die Familienversicherung endet für Dich mit Erreichen deines 25. Geburtstags (verlängert um den Zeitraum eines freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahres oder Bundesfreiwilligendienstes).
Zu diesem Zeitpunkt kannst Du Dich innerhalb von drei Monaten von der GKV-Pflicht befreien lassen. Danach kannst Du als Student den Wechsel von der GKV in die PKV erst wieder nach Vollendung Deines 30. Lebensjahres vornehmen.
Warum ist ein Wechsel GKV in PKV sinnvoll?
Warum ein Wechsel aus der GKV in die PKV sinnvoll ist für Dich wahrscheinlich schon klar. Dennoch möchte ich hier ein paar Punkte nennen, die nicht nur das „Wie wechsel ich aus der GKV in die PKV“, sondern auch das warum anspricht.
Beitrag GKV und PKV
In der GKV zahlst Du für einen Schutz der nicht über das Maß des Notwendigen hinaus gehen darf als Gutverdiener knapp 1.050 Euro pro Monat (2024). Im Jahr 2025 wird der Beitrag voraussichtlich bei über 1.100 Euro liegen. Meist hast Du dann noch für die wichtigsten Lücken in der GKV eine Zusatzversicherung. Wir können somit locker noch einmal 50 – 100 Euro hinzurechnen. Leistungen in der GKV wurden in der Historie oftmals gestrichen oder reduziert, Du kannst Dich hierauf also nur bedingt verlassen.
In der PKV hingegen zahlst Du Deinen Beitrag für den Schutz, den Du Dir aussuchst. Weiterhin sind für die Berechnung Deines PKV-Beitrags das bei Eintritt in die PKV gültige Alter, sowie der Zustand Deiner Gesundheit entscheidend. Die einmal in der PKV versicherte Leistung ist hierbei ein Leben lang versprochen und muss von der PKV erfüllt werden.
Qualitativ hochwertige Behandlung
Da Ärzte bei PKV-Versicherten höher als bei den Mitgliedern der GKV abrechnen dürfen, sind Spezialisten und die Termine hierfür als PKV-Versicherter schneller zugänglich. Sogenannte Privatärzte sind zudem aufgrund Ihrer Spezialisierung für Kassenpatienten nur gegen Zahlung aus eigener Tasche zugänglich.
Wenn Du Dir einen guten Tarif in der PKV gesichert hast, hast Du somit direkt Zugang zu einem Spezialisten für Dein Problem, ohne wenn und aber und ohne lange Wartezeit auf einen Termin.
Beitrag zurück bei Leistungsfreiheit
Je nach PKV und je nach Tarif erhältst Du für Jahre in denen Du keine Rechnung eingereicht hast eine sogenannte Beitragsrückerstattung. Diese kann in der PKV bis zu 40 % betragen.
In der GKV gibt es Wahltarife, die einen Bruchteil dessen an Beitragsrückerstattung gewähren. Allerdings bindest Du Dich dann in einen sog. Wahltarif der GKV für bis zu drei Jahre an Deine GKV.
Die GKV ist in dem Thema somit keine nennenswerte Alternative.
Beiträge im Alter
Ein großer Punkt der Diskussion ob Du von der GKV in die PKV wechseln solltest ist das Thema Beitrag im Alter.
Hier hat die Vermittlung von Verträgen zur PKV in der Vergangenheit grobe Fehler gemacht. Daher darf heute nicht mehr jeder „Hampelmann“ eine PKV vermitteln, sondern der Gesetzgeber hat hierfür Regeln bzw. Sachkunde-Nachweise als Voraussetzung geschaffen.
Wer heute eine PKV absichert hat zudem heutzutage mehr Möglichkeiten seinen PKV-Beitrag für das Alter selbst zu steuern. Mit einem zusätzlichen Beitragsentlastungstarif kann man hierdurch seinen Beitrag zur Krankenversicherung auf bis zu NULL Euro (!) im Alter senken!
Nicht „ob“ sondern „wann“ ist wichtig!
Je früher, umso eher macht ein Wechsel von der GKV in die PKV Sinn.
Mit einem frühen Wechsel in die PKV sicherst Du Dir Deinen Wunsch-Schutz. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr wegen dem Zustand der Gesundheit nicht mehr von der GKV in die PKV wechseln zu können.
Wenn Du als junger Mensch einen Teil Deiner Ersparnis aus dem Wechsel von der GKV in die PKV für eine Beitragsentlastung für das Alter nutzt, machst Du alles richtig und kannst zudem von einer Beitragsrückerstattung auch noch mehr profitieren.
Risiko- und Gesundheitsprüfung
Bist Du bereits freiwillig versichertes GKV-Mitglied, dann steht nur noch die Prüfung der PKV zwischen Dir und Deinem Wechsel-Wunsch.
Zum einen prüft die PKV Dein Risiko, hierunter fallen bspw. Dein Beruf und Deine Bonität. Zum anderen Deine Gesundheit bzw. Deine Geschichte in diesem Bereich. Hierbei unterscheiden sich die Fragen der PKV. Du musst daher die von der jeweiligen PKV gestellten Fragen im Antrag wahrheitsgemäß beantworten, sonst kann es böse Folgen haben.
Anonyme PKV Risikovoranfrage nutzen
Eine anonyme PKV Risikovoranfrage sollte immer im Vorfeld genutzt werden, falls eine Vorerkrankung besteht oder in den letzten Jahren bestand.
So umgehst Du eine unschöne Ablehnung Deines Antrags. Denn bei wenn Du einen Antrag in der PKV stellst, fragt die PKV in der Regel nach bereits abgelehnten Anträgen aus der Vergangenheit. Eine anonyme Risikovoranfrage in der PKV ist somit die clevere Lösung, um die Frage einer Antrags-Ablehnung ehrlich mit „nein“ beantworten zu können.
Mit unserem Service zur anonymen PKV-Risikovoranfrage kannst Du bequem per Online-Fragebogen Angaben zu Deiner Gesundheit machen. Dabei kannst Du auch ein passendes Dokument wie einen Befund hochladen. Alle Dokumente gehen von uns komplett anonymisiert an die PKV als Risikovoranfrage. So ist erhältst Du reibungslos einen Einblick ob und wie Du bei der PKV ankommst.
GKV Patientenquittung anfordern
Du kannst Dir bei Deiner gesetzlichen Krankenkasse einen Auszug aus den letzten fünf Jahren anfordern.
Das geht meist ganz einfach entweder per App, per E-Mail oder per Telefon bei Deiner GKV. In der Folge erhältst Du dann eine Auflistung der Ärzte und Behandler, bei denen Du Deine Gesundheitskarte vorgezeigt hast.
Diese Auflistung enthält je nach Krankenkasse auch die dort gemeldeten Erkrankungen. Auch der ICD-Code kann dort aufgeführt sein. Hinter jedem Code „versteckt“ sich eine Diagnose, die der Behandler gemeldet und abgerechnet hat. Was hinter welchem ICD-Code steckt, kannst Du auf der öffentlichen Seite des Bundesministeriums für Gesundheit nachlesen: ICD-Code checken!
Kopie der Patientenakte anfordern
Eine Kopie der Patientenakte bei Deinem Hausarzt kann eine weitere Möglichkeit sein, um einen Überblick über die erfolgten Behandlungen und Diagnosen der letzten Jahre zu erhalten.
Denn jeder Arzt ist verpflichtet eine Dokumentation über erfolgte Behandlungen für seinen Patient zu erstellen, die auch die genauen Diagnosen enthält. Weiterhin ist er zur Herausgabe dieser Patientenakte gesetzlich verpflichtet. Du hast somit einen Anspruch unverzüglich eine Kopie der Patientenakte zu erhalten.
Kündigung der GKV – Wechsel in PKV
Die Kündigung der GKV kannst Du als freiwillig versichertes Mitglied jederzeit gegenüber der GKV äußern. Die Kündigung der GKV wird jedoch nur wirksam, sofern Du innerhalb der Kündigungsfrist einen Nachweis über die Folgeversicherung bei der PKV nachweist. Versäumst Du dieses ist die Kündigung der GKV unwirksam und Du musst erneut kündigen und erneut die Frist zur Kündigung für einen Wechsel in die PKV einhalten.
Im Rahmen unserer Unterstützung bei Deinem Wechsel von der GKV in die PKV erinnern wir Dich nach Annahme der PKV an die Vorlage des Nachweises bei Deiner GKV. So klappt´s dann auch mit einem reibungslosen Wechsel in die PKV!
Profi-Tipp für Monat September
Speziell im Monat September kann eine Kündigung Deiner GKV auch vor der Annahme bei der neuen PKV Sinn machen. Somit ausdrücklich auch für den Fall, dass Du noch keine Folgeversicherung hast.
Denn hierdurch hältst Du Dir den Wechsel noch im aktuellen Jahr und somit die Chance auf ein lebenslang günstigeres Eintrittsalter in der PKV offen! Falls die PKV nicht zustande kommt, bleibst Du folgenlos in der GKV versichert, da kein Nachweis für die Kündigung erfolgt ist. Wegen der Pflicht zur Krankenversicherung darf die GKV nämlich nicht ohne Nachweis der Folgeversicherung die Mitgliedschaft aufheben. Du gehst bei einer Kündigung Deiner GKV somit kein Risiko ein, sondern sicherst Dir die Chance noch günstiger in die PKV zu kommen.
Das darfst Du nicht voreilig kündigen!
Wenn wir schon über das Thema vorzeitig kündigen sprechen, dann sei noch einmal ausdrücklich erwähnt: Die GKV kannst Du voreilig kündigen, sonst nichts!
Somit kündige niemals voreilig eine bestehende Kranken-Zusatzversicherung, wenn Du in die PKV wechseln willst, so lange diese Dich noch nicht angenommen hat!
Nachdem Du durch die Annahmeerklärung den Wechsel von der GKV in die PKV vollzogen hast, kannst Du im Anschluss daran Deine Kranken-Zusatzversicherungen prüfen und ggf. kündigen. Warum ggf.? Weil bspw. Tagegeld-Versicherungen durchaus auch weiter parallel zu einer PKV laufen können. Meist nicht mehr passen dann aber Zusatzversicherungen wie für die Zähne, Heilpraktiker, Brille, wahlärztliche Leistungen im Krankenhaus, etc. Doch vor der Kündigung sollte das sorgfältig geprüft werden.
Kündigungsfrist GKV
Als freiwillig versichertes Mitglied in der GKV hast Du eine Kündigungsfrist in der GKV um in die PKV zu wechseln, die zwei Monate zum Monatsende beträgt.
GKV-Kündigungsfrist einfach erklärt
Bist Du am 10.01. eines Jahres freiwillig versichertes GKV-Mitglied, so kannst Du Dir mit einer Kündigung bei Deiner GKV einen Wechsel in die PKV zum 01.04. ermöglichen.
Du musst somit noch zwei volle Monate plus das Ende des aktuellen Monats bei Deiner GKV versichert bleiben.
Sonderfall Existenzgründung
Wenn Du aus der Versicherungspflicht kommst und den Gang in die Selbstständigkeit als Existenzgründer wagst, hast Du zwei Wochen gegenüber der GKV Zeit Deine Kündigung zu erklären.
Dann kannst Du direkt zum Termin der „Gründung“ in die PKV wechseln. Verpasst Du diese, gilt wieder die vorgenannte Kündigungsfrist für freiwillig versicherte Mitglieder. Eine Mindestvertragslaufzeit gibt es nur in GKV-Wahltarifen, die beträgt dann bis zu drei Jahre.
Wechsel GKV in PKV unterjährig
Keine Seltenheit ist daher auch ein Wechsel aus der GKV in die PKV unterjährig.
Es ist lediglich immer die jeweilige Voraussetzung für eine Kündigung zu prüfen. Das ist bei in der GKV freiwillig versicherten Mitgliedern recht einfach. Daher ist ein Wechsel aus der GKV in die PKV unterjährig eher die Regel als etwas Besonderes.
Wartezeiten beim Wechsel GKV in PKV
Oftmals kommt die Frage nach Wartezeiten beim Wechsel GKV in PKV. Jedoch haben diese in der Praxis nur selten Bedeutung. Vielmehr wird Deine Zeit in der GKV auf eine Wartezeit angerechnet. Wenn Du also nicht aus dem Ausland kommst, sind die Wartezeiten von 3 bzw. 8 Monaten meist schon durch die Anrechnung der Vorversicherung erfüllt.
Zudem gibt es die Möglichkeit mittels eines ärztlichen Zeugnisses auf die Wartezeiten zu verzichten, jedoch birgt eine aktuelle Untersuchung immer auch die Gefahr eines Zufallsbefundes, der den Wechsel in die PKV dann verhindert. Ebenfalls gibt es PKV, die im Rahmen der Vollversicherung von Hause aus auf Wartezeiten verzichten.
Hier profitierst Du in einem solchen Einzelfall von unserer Expertise.
Weitere Tipps
Nicht nur der richtige Ablauf bei einem Wechsel zwischen GKV in die PKV sollte beachtet werden.
Letztlich gilt es beim Wechsel in die PKV auch für eine Wahl ohne Bereuen zu sorgen. Hierzu haben wir für Dich weitere wertvolle Tipps hinterlegt:
Die Wahl der PKV – die 10 größten Fehler
Falls Du weitere Fragen zum Wechsel von der GKV in die PKV hast oder ich Dich bei einem Wechsel in die PKV unterstützen darf, nutze gern unseren Service zur anonymen PKV Risikovoranfrage oder fordere Dir einen unverbindlichen PKV Vergleich an.
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